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Das war die 32. Kitzbüheler Alpenrallye

Fünf Anläufe hatte es gebraucht – aber heuer war es endlich soweit: Schorsch Memminger und Beifahrer Christoph Wellmann auf VW Brezelkäfer, Bj. 1951, sind die Gesamtsieger der 32. Kitzbüheler Alpenrallye. Das Duo aus Grünwald bei München steht nach vier zweiten Plätzen hintereinander nun erstmals ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Es war fast schon wie verhext: Jahr für Jahr mussten Memminger/Wellmann seit 2015 einem anderen Konkurrenten den Vortritt lassen – der Sieg wollte einfach nicht gelingen. Umso größer ist jetzt die Freude über den ersten vollen Erfolg bei der Alpenrallye. Schon nach Tag zwei hatte sich abgezeichnet, dass es diesmal reichen könnte….

„Gute Bekannte“ landeten auf dem Stockerl: Alexander Linz und Mag. Michaela Beznaus (Alfa Romeo 2000 GTV, Bj. 1974) aus Mauerbach/OÖ klassierten sich auf Rang zwei, Tomas Kohut mit Beifahrerin Heike Kiess (Mercedes-Benz 190 SL, Baujahr 1962) auf Platz drei. Knapp am Podest vorbei die Lokalmatadoren und Sieger von 2015, Helmut Lorenzoni und Mike Angermann auf Porsche 911 S Targa, 1967, die die Chancen auf den Sieg bereits beim Prolog vergaben und sich so mit Platz fünf begnügen mussten.

Den Sieg in der Classic Trophy und zugleich den Sepp-Greger-Bergpreis sicherten sich erstmals Dieter und Tina Horn aus Marbach (D) auf einem Porsche 356 A T2 Coupé, Baujahr 1957. Zweite in der Classic-Wertung wurden Thomas Eichelmann und David Stock aus München auf Porsche 912 Targa (Bj. 1968), vor Wilhelm Middelberg und Heiner Hörstkamp aus Glandorf (D) auf Maserati Mexico (Bj. 1972).

Die Damenwertung ging an Nadja Kiess und Sarah von Rueden auf VW Käfer 1302LS Theo Decker (1971). Die Chronoswiss-Sonderprüfung am Tauern SPA Kaprun und damit eine kostbare Flying Regulator „Night and Day“ Limited-Alpenrallye-Edition gewannen Alexander Fenyves und Lukas Granditsch aus Wien auf Maserati Ghibli SS, 1970. Die W.O. Bentley Challenge ging an Georg Memminger und Claudio Zimmermann (VW Käfer Brezelcabrio, 1952), die OCC-Sonderprüfung sicherten sich die Classic-Tophy-Sieger Dieter und Tina Horn aus Marbach (D). Die Sieger der Sport– und der Classic–Trophy erhielten Sonderpreise der Walentowski Galerien: eigens angefertigte Alpenrallye-„Mikrowelten“ des Künstlers Michael Müller.

DIE SCHÖNSTEN FAHRZEUGE

Der Jurypreis für die schönsten Fahrzeuge ging bei den Vorkriegsmodellen an Georg Ebeling (Wedemark, D, Beifahrer Jan-Robert Ebeling) für seinen ebenso seltenen wie schönen Brennabor Ideal Extra 7/30 Typ N, Baujahr 1932, die Auszeichnung für das schönste Nachkriegsauto erhielt Klaus Becker (Düsseldorf, D, Beifahrerin Dr. Gabriela Buchta-Becker) für seinen Bentley Mark VI aus dem Jahr 1952.

Automobilgeschichte aus nächster Nähe – das bietet Jahr für Jahr die Kitzbüheler Alpenrallye. Automobilfans aus nah und fern ließen sich auch heuer wieder dieses Großereignis für Classic-Car-Liebhaber nicht entgehen und schenkten den rund 170 Schmuckstücken aus sechs Jahrzehnten den verdienten Applaus: vom 96 Jahre alten Bentley 3 Litre aus 1926 bis zu den Supersportlern der 60er und 70er Jahre wie Lamborghini Jarama, Maserati Ghibli oder Ferrari 275 GTB/2 reichte das Spektrum an großartigen Fahrzeugen, die sich den Zuschauern „in freier Wildbahn“ präsentieren. Apropos Bentley: die britische Traditionsmarke aus Crewe, Hauptsponsor der Alpenrallye, feiert heuer ihr 100-Jahr-Firmenjubiläum und wurde daher bei der 32. Alpenrallye besonders zelebriert – nicht weniger als 14 der Kult-Klassiker mit dem „Flying B“ im Logo gingen bei der 32. Alpenrallye auf Tour.

Vier Tage lang werden die Straßen in und um Kitzbühel von chromblitzenden Schmuckstücken aus sechs Jahrzehnten beherrscht. Nach der technischen Prüfung der Fahrzeuge ging es am Donnerstag beim Prolog durch das Brixental und das Spertental auf die Strecke – das Startkommando für die 32. Kitzbüheler Alpenrallye gaben diesmal die Kitzbüheler Skilegenden Hias Leitner und Ernst Hinterseer.

Am Freitag stand die “Lammertal-Runde” auf dem Programm – mit einer Fahrt über die spektakuläre Hochkönig-Bergstraße und erstmals seit Jahren mit einem Abstecher in die Mozartstadt Salzburg. Herrliche neue Routen mit einmaligen Aussichten auf die majestätische Bergwelt zwischen Hohen Tauern, Zillertaler Alpen, Hochkönig-Massiv und Loferer Steinbergen, die sich nach dem außergewöhnlich langen Winter immer noch schneebedeckt präsentierten und mit den sattgrünen Wiesen und den schroffen Felswänden für das einmalige „Erlebnis Alpenrallye“ sorgten. Passend zur Königsetappe sorgte Kaiserwetter für grandiose Blicke auf die schönsten Alpengipfel.

Ein Erlebnis auch die Fahrt über den Gerlos-Pass, durch das Zillertal, das Brandenbergtal und das Unterinntal bei der abschließenden Samstag-Etappe, ehe sich die 170 Rallyetams zum Abschluss der 32. Alpenrallye dem begeisterndem Publikum in der Kitzbüheler Altstadt bei der Fahrzeugparade präsentierten.

Die 33. Kitzbüheler Alpenrallye findet vom 3. bis 6. Juni 2020 statt.